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Asylsituation in Lonsee
Das Evangelische Gemeindehaus in Lonsee platzte am vergangenen Dienstag aus allen Nähten. Zahlreiche Bürger nutzten die Möglichkeit, sich über die aktuelle Flüchtlings- und Asylsituation in Lonsee zu informieren.
Bürgermeister Jochen Ogger stellte zu Beginn der Veranstaltung die aktuelle Zahl der Flüchtlinge in Lonsee dar. Derzeit leben in Lonsee insgesamt 16 Asylbewerber, verteilt auf die Ort Sinabronn, Urspring und Lonsee.
Nach den stark angestiegenen Flüchtlingszahlen erwartet die Gemeinde im Jahr 2016 eine Aufnahmequote von 50 Asylbewerbern, für die dringend Wohnungen in der Gesamtgemeinde gesucht werden.
Desweiteren informierte der Bürgermeister, dass im Bereich des Herrengartens in Lonsee eine Gemeinschaftsunterkunft entstehen wird. Der Gemeinderat hatte beschlossen, dem Landkreis ein Grundstück zum Bau einer Gemeinschaftsunterkunft zur Verfügung zu stellen. Es handelt sich um ein Gebäude mit 58 Plätzen und soll durch einen Investor in Holzbauweise erstellt werden. Die Inbetriebnahme ist für Mai 2016 vorgesehen.
Als Beweggründe nannte Bürgermeister Ogger die moralische Verpflichtung der Gemeinde einen Beitrag zur Bewältigung der Krise zu leisten und durch das Grundstücksangebot das Heft des Handels in den Händen zu halten. Eine Gemeinschaftsunterkunft macht nur in Lonsee Sinn, weil dort die gesamte Infrastruktur vorhanden ist. Ob die Gemeinschaftsunterkunft die einzige in Lonsee bleiben wird, kann derzeit leider nicht gesagt werden.
Von Seiten des Landkreises informierte Erwin Bolach die Besucher über die angespannte Situation im Alb-Donau-Kreis. Bis zum Jahresende müssen weitere 300 Flüchtlinge auf die Gemeinschaftsunterkünfte verteilt werden. Jörg Hunke, Hauptamtsleiter der Gemeinde Dornstadt berichtete von seiner reichhaltigen Erfahrung aus unserer Nachbargemeinde und dem Aufbau des dortigen Helferkreises.
Aus den Erfahrungen von Dornstadt hat Frau Denzel von der Gemeindeverwaltung gemeinsam mit Herrn Greiner eine Konzeption für die Gemeinde Lonsee entwickelt.
Die soziale Einbindung und Betreuung dieser Menschen stellt eine immense gesellschaftliche Aufgabe dar und bedeutet, dass es hier vieler helfender Hände bedarf, um diese Aufgabe zu stemmen.
Aus diesem Grund ist die Verwaltung derzeit im Aufbau eines ehrenamtlichen Helfernetzwerkes unter der Federführung der Gemeinde und in Kooperation mit den Kirchengemeinden und der türkisch-islamischen Glaubensgemeinschaft.
Bereits vor der Informationsveranstaltung hat die Verwaltung eine Lenkungsgruppe gebildet. Der Gruppe gehören Vertreter unserer Kirchengemeinden, dem Christusbund, der türkisch-islamischen Glaubensgemeinschaft sowie Einzelpersonen und Vertreter der Verwaltung an. Die Lenkungsgruppe wird den Einsatz der Ehrenamtlichen koordinieren und den Helferkreis strategisch weiterentwickeln.
Vorgesehen sind zum einen verschiedene „Patengruppen“, von den Kirchen, dem Christusbund, der bürgerlichen Gemeinde und einer Patengruppe, die sich ggf. aus dem Helferkreis entwickelt. Die Patengruppen kümmern sich themenübergreifend für einzelne Personen oder Familien.
Weiterhin vorgesehen ist, dass sich „Freiwillige Helfer“ zu einem Helferkreis zusammenschließen. Die weitere Struktur des Helferkreises wird sich in der Regel entsprechend den Aufgabenbereichen entwickeln.
Bei Interesse an einem ehrenamtlichen Engagement wenden Sie sich an das Rathaus, Frau Denzel, Leitung Fachbereich III (Tel: 07336/81-30, per E-Mail: denzel(@)lonsee.de)
Aktuelle Informationen zum Thema Flüchtlinge und Asyl finden Sie weiterhin auf der Homepage der Verwaltung www.lonsee.de unter der Rubrik Leben und Soziales.
Die Struktur des Helfernetzwerkes wird bereits zum jetzigen Zeitpunkt aufgebaut, damit der Helferkreis seine Arbeit aufnehmen kann, wenn im nächsten Jahr eine größere Anzahl von Flüchtlingen nach Lonsee kommt.