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Der Zweckverband WV Ulmer Alb informiert
Enthärtungsanlage im Wasserwerk Ehrenstein – Erste Bauleistungen vergeben
Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes Wasserversorgung Ulmer Alb (ZV WV Ulmer Alb) hat am 16. März 2016 den Bau einer Enthärtungsanlage beschlossen. 44.000 Einwohner im Versorgungsgebiet der im ZV WV Ulmer Alb, zusammengeschlossenen 9 Städten und Gemeinden werden zukünftig Trinkwasser mit einer Härte von 12 Grad (bisher 19 Grad) und damit der Härtestufe 2 (mittel) erhalten. Die Ingenieurleistungen für den Bau eines neuen Gebäudes, für die Verfahrenstechnik und weitere Fachplanungen wurden von den vier damit beauftragten Ingenieurbüros zügig aufgenommen. Den Bürgermeistern und den weiteren Vertretern der Verbandsmitglieder wurde in der Verbandsversammlung am 26. April 2017 ein Sachstandsbericht zu den aktuell laufenden Planungen erstattet. Herr Dipl. Ing. Kornhaas, Ingenieurbüro Eppler, Freudenstadt, erläuterte ausführlich die einzelnen Verfahrensschritte zur Enthärtung des Rohwassers, welches aus den 3 Brunnen zukünftig zentral im Wasserwerk in Ehrenstein aufbereitet wird. Ein wesentlicher Teil der Verfahrenstechnik sind zwei Reaktoren, die redundant betrieben werden sollen. Dem Rohwasser wird dabei sogenanntes Impfkorn (Calcit) in einem Wirbelbett zugemischt wodurch im Rahmen einer physikalischen Reaktion Calciumcarbonat (Kalk) in Form von bis 2 mm großen Pellets als Wertstoff ausfällt. Täglich werden etwa 7.000 m3 Trinkwasser so aufbereitet, die maximale Kapazität liegt bei 10.000 m3. Die jährliche Wasserabgabe des ZV WV Ulmer Alb an seine Verbandsmitglieder beträgt ca. 2,6 Millionen Kubikmeter.
Zur Unterbringung der Verfahrenstechnik wird östlich der bestehenden Filterhalle ein neues Gebäude mit einer Fläche von rund 200 m² und einer Höhe von 12 m erstellt. Der ZV WV Ulmer Alb muss hierzu von der Stadt Blaustein und einem privaten Eigentümer Flächen dazu erwerben. Die Grunderwerbsverhandlungen laufen zwar teilweise noch, können aber zeitnah erfolgreich abgeschlossen werden. Bevor mit dem Bau der eigentlichen Enthärtungsanlage begonnen werden kann sind noch vorbereitende Bauleistungen im Förderwerk Ehrenstein 1 und bei der Energieversorgung erforderlich. Die einzelnen Maßnahmen hat Herr Dipl. Ing. Pühler, Ingenieurbüro Wassermüller, Ulm, in der Verbandsversammlung detailliert erläutert. Die Bauleistungen betreffend hydraulische Einrichtung (Förderpumpen, Rohrleitungen), elektrotechnische Ausrüstung (Trafostation, Kabelarbeiten) und Umbauarbeiten am Gebäude in der Größenordnung von zusammen 475.000 Euro wurden in der Verbandsversammlung vergeben. Die Bauleistungen werden in der zweiten Jahreshälfte 2017 durchgeführt. Die Angebote für die ersten Bauleistungen lagen im Rahmen der veranschlagten Baukosten mit 2,7 Millionen Euro.
Nach dem derzeitigen Bauzeitenrahmenplan soll die Enthärtungsanlage bis Ende des Jahres 2019 in Betrieb gehen. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass die Verpflichtung des ZV WV Ulmer Alb bis zur Inbetriebnahme der DB-Neubaustrecke Wendlingen – Ulm im Wasserwerk in Ehrenstein zwei Aktivkohlefilter als Vorsorgemaßnahme zu betreiben entfällt. Die Geschäftsführung des ZV WV Ulmer Alb ist hierzu in Gesprächen mit der DB.